Unser Verein

Am 25. Juli 1892 ist unsere Hertha zum Leben erwacht, gegründet durch die Brüderpaare Fritz und Max Lindner sowie Otto und Willi Lorenz. Auf einer Parkbank im Wedding soll es gewesen sein als man sich auf den Namen „Hertha“ mit den Vereinsfarben Blau-Weiß einigte. Fritz Lindner war zuvor mit seinem Vater auf einem Dampfer Namens Hertha die Spree entlang geschippert, dieser hatte die Reedereifarben Blau und Weiß (aufgetragen auf dem Schornstein). So wurden diese zu den Vereinsfarben und der Name des Dampfers zum Vereinsnamen bestimmt. Der BFC Hertha 1892 war somit gegründet.

Die erste Berliner Meisterschaft gewann Hertha in der Saison 1905/06. Weitere Berliner Meisterschaften folgten in den Spielzeiten 1914/15, 1916/17 und 1917/18. Aufgrund finanzieller Probleme und dem Verlust der Sportstätte erfolgte im Jahre 1923 die Fusion mit dem Berliner SC - somit Endstand der Name „Hertha BSC“. Jedoch trennten sich die Wege im Jahr 1929 wieder, gegen eine Ablöse von 90000 Reichsmark war es jedoch möglich den bereits bekannten Namen Hertha BSC beizubehalten.

Ende der zwanziger/ Anfang der dreißiger Jahre gelang es Hertha sechsmal in Folge ins Finale um die deutsche Meisterschaft einzuziehen, leider blieb man bei vier Finalspielen erfolglos 1926-1929). Jedoch konnte das fünfte und sechste Finale erfolgreich beendet werden. Am 22. Juni 1930 gewann die Hertha im Endspiel in Düsseldorf gegen Holstein Kiel mit 5:4 und im darauf folgenden Jahr am 14. Juni 1931 im Kölner Müngersdorfer Stadion gegen 1860 München mit 3:2.

Mit Beendigung des 2. Weltkrieges wurden alle Vereine, so auch Hertha BSC von den Besatzungsmächten aufgelöst. In den Akten des Bezirkes Wedding soll sich folgender Vermerk befunden haben: „Der Hertha-Verein ist als nationalsozialistischer Fußballclub im Jahre 1945 nach Kriegsschluss verboten worden. Rechtsnachfolger ist das Bezirksamt Wedding, Abt. Sport“. Hertha wurde als bürgerlicher Verein mit zu großer Nähe zum Nationalsozialismus vom Weddinger Bezirksamt eingestuft, jedoch erfolgte keine zwingende Belegung. Zwar bekamen fast alle Vereine zur Saison 1948/49 ihre alten Namen wieder, jedoch musste Hertha BSC noch warten. Am 01. August 1949 wurde aber auch Hertha BSC wieder als Verein zugelassen.

In den fünfziger Jahren hatten zunächst andere Vereine „das Sagen“ in Berlin, aber unsere Hertha schaffte es zu einer entscheidenden Zeit, in Berlin zu sportlichen Höhen zu gelangen. Als sich der DFB 1962 endlich zu einer Bundesliga (anstelle von fünf regionalen Oberligen) durchringen konnte, war man neben Tasmania 1900 die Kraft im Berliner Fußball. Berlin erhielt einen Startplatz für die Bundesliga und somit war klar, der Berliner Meister 1963 würde in die Bundesliga gelangen. Nach Gewinn des Meistertitels `63 (mit Hanne Sobek als Trainer) konnte man in die Bundesliga aufrücken. Jedoch erfolgte bereits im Jahr 1965 der Zwangsabstieg in die Regionalliga aufgrund von Zahlung überhöhter Handgelder. Erst im dritten Anlauf gelang 1968 der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Dieser Aufstieg führte aber zu einem Höhenflug. Mit einer entwicklungsfähigen Mannschaft schaffte man, mit einem hohen Zuschauerzuspruch im Rücken, zwei dritte Plätze, ehe der Bundesliga-Skandal von 1971 die Erfolgsstory jäh unterbrach. Insgesamt 15 Spieler wurden gesperrt nach dem sie für einen Bielefelder Sieg am letzten Spieltag je 15000 DM angenommen hatten. Eine vollkommen neue Mannschaft musste aufgebaut werden. Dies führte zu 6 Millionen DM Schulden, zum Verlust des geliebten Hertha Platzes „ der Plumpe“ und zu einem großen Imageschaden aufgrund dessen sich viel Fans von Hertha abwendeten. Sportlich erholte man sich wieder und erreichte 1975 sogar die Deutsche Vizemeisterschaft, 1977 und 1979 das Pokalfinale (unglückliche Niederlagen gegen Köln und Düsseldorf) und ebenfalls 1979 das Halbfinale im UEFA Cup. Hier scheiterte man in einem denkwürdigen Spiel, nach einem 2:1 Sieg aufgrund der Hinspielniederlage (0:1) an Roter Stern Belgrad.

Es begann eine Zeit der Berg- und Talfahrt durch die deutschen Ligen. Dem Abstieg in die Zweite Liga 1980, folgte zwar der einjährige Aufstieg in die 1.Liga 1982, aber dann ging es ganz weit hinab und nach dem Abstieg aus der zweiten Liga 1985 war man sogar zwei Jahre drittklassig (Amateur Oberliga Berlin). Es folgte 1987/88 wieder der Aufstieg in Liga Zwei und man konnte noch mal kurz der Bundesliga Gesellschaft leisten, bevor man als Tabellenletzter 1990/91 wieder abstieg.

1993 erreichten die Hertha Amateure, von den Berlinern auch liebevoll Hertha Bubis genannt, das DFB-Pokal Finale und lösten damit eine unglaubliche Euphorie in Berlin aus. Auch wenn das Finale unglücklich gegen Bayer Leverkusen mit 0:1 verloren wurde, gewannen die Bubis durch ihre freche und unbekümmerte Spielweise die Herzen der Berliner und Sympathieen in ganz Deutschland. Leider konnte diese Euphorie nicht auf die Profis übertragen werden und so mussten die Hertha Fans bis zum Jahr 1997 warten, bis endlich wieder der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Bereits im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg konnte bereits 1999 ein 3. Platz in der Bundesliga erreicht werden und Hertha war somit in der Qualifikation zur Champions League. Die Qualifikation wurde geschafft und Hertha erreichte sogar die 2. Gruppenphase, nachdem man Siege gegen Chelsea und den AC Milan feiern konnte. Seitdem ist die Zugehörigkeit zur ersten Liga ein fester Bestandteil geblieben, auch wenn es neben Höhen auch Tiefen gab. Niemand wird vergessen, wie man am vorletzten Spieltag der Saison 2003/04 bei 1860 München den Klassenerhalt sicherte, obwohl der Abstieg nicht mehr zu verhindern schien. Das ist unsere Hertha, nervenzerreißend, doch wir lieben sie und so warten wir weiter auf den Tag, an dem wir sie haben – Die Schale der Deutschen Meisterschaft.